Konstante Werte
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
mit dieser Ausgabe beginnen wir ein neues Jahr. Wird es ein besseres werden? Oder bleibt alles beim Alten? Wir, die wir auf ehrliche Leistung und nachhaltiges Wachstum setzen, sollten ja eigentlich zuversichtlich sein. Doch bekanntlich stinkt der Fisch zuerst vom Kopf her. Klügere müssen jetzt übernehmen, um das Momentum zu erkennen und in der Krise neue Chancen zu nutzen. Denn Deutschland ist eine Marke, auf die wir stolz sein dürfen. Ihr Motor läuft am rundesten, wenn er wachsen und erwachsen sein darf. Wirtschaftlich wie kulturell. Das braucht Langmut, eine ruhige Hand und nicht zwingend Wärmepumpen von einem Tag auf den anderen. Zu vieles ist heute leider auf Schnellschüsse ausgerichtet. Schneller Umsatz, schneller Erfolg, schnelle Zustimmung – egal um welchen Preis. Doch unser Land, unsere Kultur und unsere Wirtschaft können sich mausern und sie können gedeihen, sogar trotz globalen Protektionismus erstarken, wenn wir die relevante Konstante nicht aus der Gleichung streichen: die Leistungsbereitschaft aller Deutschen, wie unterschiedlich die persönlichen Lebensentwürfe auch ausfallen mögen.
Was das alles mit der Jagd zu tun hat? Sehr viel, denn auch in diesem Metier konkurrieren Ideen, Unternehmen und Marken: Manch einer wünscht sich das Waidwerk traditioneller, manch einer innovativer, doch hoffentlich jeder mit Ethos und Verstand. In beschleunigten Zeiten muss und darf die Jagd ein Ruhepol bleiben. Kein Ansitz ohne Anstand, kein Schuss ohne Umsicht. Auf diese Weise dürfen Sie Ihre wunderbare Leidenschaft auch als Einladung zur Achtsamkeit, zum Innehalten und mitunter auch zur Unterlassung begreifen. Die Jagd ist Ihr persönliches Bekenntnis zum bewussten, selbstverantwortlichen Dasein. Darin liegt auch ein Zauber – die Jagd erlöst uns aus der Hektik des Alltags und rückt Lebensentscheidendes oder (wie in einstigen Zeiten) Überlebensentscheidendes in den Vordergrund.
Mit dieser Ausgabe schreiben wir das 15. Jahr von HALALI. Solange Sie unsere mit Herzblut verfassten Texte und handsortierten Bilder schätzen und die Jagdindustrie auf nachhaltiges Markenwachstum setzt statt nur auf „Black Friday Sales“, wird eine HALALI nicht vom Aussterben bedroht sein. Und weil wir auch sonst Artenvielfalt lieben, beschäftigen wir uns diesmal im wildbiologischen Beitrag mit den Schnepfenvögeln, an denen wir uns im Wald und auf dem Feld noch erfreuen können.
Unsere Erzählung bricht eine Lanze fürs geliebte Schwarzwild, während eine Jagdreise persönliche Grenzen aufzeigt. Einen wichtigen Beitrag zu Respekt und tolerantem Miteinander leistet der Essay zum Thema „Begegnungskonflikte“. Außerdem berichten wir über die Falknerei sowie über Neues und Altes bei Waffen und Munition. Praxisbeiträge zur Wintertaubenjagd und zur jagdlichen Sicherheit finden ebenfalls ihren Raum. 20 hochinteressante Seiten zum Thema Jagdhunde erwarten Sie ebenso wie ein spannender Naturteil. Zum Beispiel sprachen wir mit Valentin Grüner, einem etwas anderen „Löwenbändiger“, der auch negative Erlebnisse mit Afrikajägern kritisch beleuchtet. Natürlich kommt die Jagdkultur in dieser Ausgabe ebenfalls nicht zu kurz. Jagdethos und Jagdkunst beglänzen unser Ansehen in der Öffentlichkeit – Ersteres will gelebt, Letzteres gesehen werden.
Jetzt aber Feierabend: Folgen Sie uns in die duftende Wildküche! Vielleicht finden Sie dort Neues und Inspirierendes, um Ihre Freunde und Familie weiterhin mit gesundem Wildbret zu begeistern.
Genießen Sie die Wintertage, gehen Sie zur Wahl, und zeigen Sie nachhaltiges Engagement – wir tun es auch.
Ihr
Oliver Dorn | Chefredakteur