Jagd und soziale Medien möchten sich schon seit geraumer Zeit nicht so recht miteinander anfreunden.

Sie vertragen sich offenbar schlecht. Immer häufiger werden Konten blockiert, gehackt oder kopiert, die Gründe dafür feurig debattiert. Zunächst waren die Abbildungen toter Tiere Stein des Anstoßes, später abgebildete Jagdwaffen und jüngst – das betraf mich selbst – ein Pfui-Posting wegen einer Kalibernennung unter einem Post.

Hierzulande gewöhnen wir uns allmählich an den kleinlichen Shitstorm. Sonst auf dem Globus ebenso? Nein, nicht in dem Maße. Verwunderlich, da wir uns ja eigentlich längst alle im World Wide Web abgleichen. Tatsächlich erfuhr ich von einem Meta-Business-Berater, dass große Unternehmen sich von Einschränkungen befreien lassen können und, wie in einigen US-Hunting-Kanälen einzusehen, Jagden in eine Splatter-Party mit Heavy Metal Sounds verwandeln.

Schon klar, es müssen nicht permanent Erlegerbilder sein, die wir auf dem Handy gucken. Und erst recht nicht mit Fuß auf dem Stück oder mit blankem Oberkörper. Diese Spielregeln gelten für Jäger gleichermaßen wie für Angelfischer. Besser nun also lediglich Kitzrettung, Müllaktionen oder gesunde Rehfrikadellen auf dem Grill zur Besichtigung auf Instagram & Co? Ich befürchte, das wird auf Dauer wenige fesseln. Und wenn ich mir die Zielgruppe der betreffenden Kanalbesucher so ansehe – sehr viele ohne Jagdanbindung sind es ja nicht –, sorge ich mich schon ein wenig wegen des Diktats der Algorithmen.

Wie wäre es also stattdessen mit einer gesunden Mischung? Weniger Gesichtsbemalung, dafür mehr glückliche, gemeinsame Jagdmomente mit Freunden und Familie? Dann störte sich wohl auch niemand mehr an der Jagdwaffe. Und wenn wir zeigen, wie aus dem erlegten Reh oder der Sau Hack produziert wird, ist das authentisch und zeitgemäß. Schließlich geht es uns allen doch um Achtsamkeit und Zukunftsfähigkeit: in unserem Falle die Herstellung von nachhaltigen Lebensmitteln ohne lange Transportwege und automatisierte Schlachthöfe.

Die vorliegende HALALI-Ausgabe bietet Ihnen eine Melange aus Jagd, Natur und jagdlicher Lebensart. Wir bilden fort, nehmen Sie auf Exkursionen mit, regen an, erklären und kommentieren. Das alles aber nicht ideologisch und sektiererisch, sondern praxisorientiert – gewonnen aus den eigenen Erfahrungen und dem Austausch mit Ihnen, unseren Lesern.

Viel Spaß mit dieser Ausgabe wünscht Ihnen das gesamte Team.

Ihr
Oliver Dorn | Chefredakteur

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Vorschau

Die nächste HALALI erscheint am 27.07.2023.

Ein langer und nasskalter Spätwinter hat unser Sehnen nach sonnigen Tagen und lauen Abenden des Frühlings schier unermesslich befeuert – und nun ist sie endlich da, die Zeit der erwachenden Natur! Mit dem Beginn der Bockjagd endet auch die von vielen immer noch eingehaltene Jagdruhe. Freuen Sie sich also mit uns auf Anblick und Waidmannsheil, und füllen Sie die leeren Kühltruhen mit bestem Wildbret. Die nächste HALALI berichtet über die Braunbären Europas, denen zu begegnen man in nicht wenigen Nachbarländern durchaus Chancen hat. So erging es auch uns in Kroatien, wo wir im vergangenen Jahr mit Freunden eine „heiße“ Hirschbrunft erleben durften. Heiß werden auch unsere wilden Spieße gegessen, denn sie kommen direkt vom Grill. Ein weiteres Thema ist die Trauer unserer Hunde, wenn sie einen Gefährten oder ihren Menschen verlieren. Wir wünschen Ihnen viele spannende Momente in der Natur – ob beim Ansitz, bei der Pirsch oder beim Revierrundgang!

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